Bahnhofplatz Suhr, Bryum

Bahnhofplatz Suhr
Suhr AG
Bauherrschaft: Gemeinde Suhr
Landschaftsarchitektur: Bryum, Basel

Der Bahnhofsplatz Suhr war einst durch grosse Asphaltflächen und einen minimalen Grünanteil, beschränkt auf eine Insel, gekennzeichnet. Der hohe Versiegelungsgrad führte zu einem ausgeprägten Hitzeinseleffekt. Das Fehlen gestalterischer Qualität degradierte ihn zu einem toten Raum mit Hinterhofatmosphäre, einem Unort und Angstraum – einem reinen Transitraum ohne Aufenthaltsqualität.

Doch Alltagsbeobachtungen zeigten ein anderes Bild: Ein Grossteil der Fläche wurde nicht befahren. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Suhr wurden Fahrtests mit den Busbetrieben organisiert, die den effektiven Platzbedarf von Alltags- und Sonderbetrieb (Schienenersatzverkehr) abbildeten. Unterschiedlich erfahrenes Fahrpersonal wurde aufgeboten und der Entwurf durch einen Geometer vorab angezeichnet. Bei jeder Durchfahrt markierten Linien den tatsächlichen Flächenbedarf der Busse, der anschliessend vom Geometer aufgenommen wurde. So konnte die Planung abseits der Norm weitergeführt und Spielräume für eine grüne Platzgestaltung geöffnet werden.

Das Moderieren des Abwägungsprozesses aller Beteiligten und die Formulierung von Leitlinien für den öffentlichen Raum waren herausfordernd und spannend. Das Ziel war, Lösungen zu entwickeln, die allen Beteiligten Mehrwert bieten. Entstanden ist ein Konzept, das den Anforderungen des öffentlichen Nahverkehrs, einer klimaangepassten Umgebungsgestaltung und der Ausgestaltung einesBegegnungsortes gerecht wird. (Fotos: Stefanie Würsch)