Rosengarten Schloss Heidegg, Koepflipartner
Rosengarten Schloss Heidegg
Heidegg 3, Gelfingen
Bauherrschaft: Kanton Luzern, Dienststelle Immobilien
Landschaftsarchitektur: Koepflipartner, Luzern
Noch 1664 war das Schloss Heidegg umgeben von Reben und Gemüsegärten. Um 1702 wurde der Terrassengarten mit dem Pavillon und der Ringmauer erstellt, der bis heute das Erscheinungsbild des Schlosses prägt. Um die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgte die Unterteilung des Gartens in verschiedene Gevierte. Verändert über die Zeit hat sich allerdings immer wieder die Bewirtschaftung und die Bepflanzung des Gartens. Dokumentiert ist insbesondere die lange Nutzung als Potager- und Blumengarten und ab circa 1950 seine Umformung zum weltbekannten Rosengarten, was auch dem damaligen Zeitgeist entsprach, denn Rosengärten erfreuten sich ab circa 1950 in ganz Europa und der USA grosser Beliebtheit.
Rosen und insbesondere die in Heidegg verwendeten Edelrosen brauchen aber nicht nur sehr viel Pflege, Bewässerung oder Pflanzenschutzmittel, sondern werden auch in Bezug auf Nachhaltigkeit oder Ökologie kritisch beurteilt. Aufgrund dieser Ausgangslage wurde der Rosengarten in eine zeitgenössische Konzeption überführt. Die Grundeinteilung der Terrasse wurde belassen und bildet das Gerüst für eine malerische Komposition von Beeten und Rasenflächen mit einer abwechslungsreichen Bepflanzung aus 135 robusten und historischen Rosensorten sowie 1300 Stauden. Die Rosen und Stauden unterscheiden sich in ihren Blüten, ihrem Ausdruck oder ihrem Wachstum, was einerseits die räumliche Wirkung des Gartens verstärkt, andererseits von Frühjahr bis zum Herbst ein visuelles Ereignis bietet. Hinzu kommt ein didaktischer Aspekt. Wer von West nach Ost durch den Garten flaniert, kann anhand der verschiedenen Rosen nacherleben, wie sich die Rose als Gartenpflanze von der frühen Neuzeit bis heute entwickelt hat.
Die neue Mischpflanzung erhöht zudem die ökologische Diversität, das heisst, sie bietet Nahrung und Unterschlupf für Insekten und Kleintiere, fördert die Bodengesundheit und vermindert somit auch die Krankheitsanfälligkeit der Rosen.